MAGRAL-Zinssteuerung im Wirtschaftskurier

Das versteckte Risiko

Zinsen: In den Kreditportfolios schlummern oft Gefahren, derer sich kaum ein Mittelständler bewusst ist.
Mithilfe einer Beratungsgesellschaft kann man sie transparent machen – und eventuell sogar Geld dabei verdienen.

Prognosen sind schwierig, das ist nicht neu. Für Unternehmer, deren zinsabhängige Finanzierungen häufig für einen beachtlichen Kostenblock stehen, ist das trotzdem keine schöne Erkenntnis. Lösungen zur Risikominimierung gibt es dennoch. Kreditinstitute bieten dafür heute ein breites Spektrum an Produkten zur Absicherung an. Allerdings droht dabei mitunter mehr Schaden als Nutzen. 

Wer beispielsweise mit einem sogenannten Cap die Belastung von Zinsanstiegen ab Überschreiten einer definierten Obergrenze vermeiden will, muss den Preis für diese Zinsabsicherung im Falle doch nicht steigender Zinsen quasi als Versicherungsprämie ohne Gegenleistung verbuchen. Bei anderen, noch komplexeren Produktangeboten haben Kreditinstitute in der Vergangenheit hohe Kostenstrukturen eingebaut und ihre Kunden – wie es der Bundesgerichtshof beispielsweise dem Hygienetechnik- Unternehmen Ille bestätigte – nicht genügend über die damit verbundenen Risiken aufgeklärt. 

Dass es auch anders geht, zeigt die Lösung der unabhängigen Beratungsgesellschaft MAGRAL AG in München. Das vor 16 Jahren von zwei Brüdern mit langjähriger Bankerfahrung gegründete Familienunternehmen hat eine finanzmathematische, auf die individuelle Analyse ausgerichtete Dienstleistung zur Zinssteuerung entwickelt. Das nutzen nicht nur deutschlandweit immer mehr Kommunen bis hin zur Bundeslandebene und einzelne Genossenschaftsbanken, sondern auch einige größere mittelständische Unternehmen.

Risiken oft unbekannt 

Die Beratungsgesellschaft spielt dazu die von den Kunden zur Verfügung gestellten Daten ihres Kreditportfolios in eine ausgefeilte Software ein und kann darauf basierend die schlummernden Risiken aufzeigen. „Viele Unternehmen wissen gar nicht, welche Zinsänderungsrisiken im Detail in ihrem Kreditportfolio stecken“, sagt Martin Gresser, einer der beiden
Vorstände von MAGRAL.

In der Regel beinhaltet der Kredittopf eines Mittelständlers ein Bündel von zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit verschiedenen Restlaufzeiten abgeschlossenen Darlehen, die zu Beginn mit einem bestimmten Festzinskupon versehen wurden. Hinzu kommen möglicherweise auch mit einer variablen Verzinsung ausgestattete Darlehen. All diese Verträge haben ihre eigenen Zinsrisiken.

Das aktuelle Risiko könnte zum Beispiel darin bestehen, dass man für die Anschlussfinanzierung eines laufenden Kredits in ein paar Jahren vielleicht einiges mehr zahlen muss. Denn angesichts des derzeit historischen Zinstiefs wird es irgendwann einmal wieder zu einer Trendwende nach oben kommen. Nur weiß eben niemand wann. „Aber auch das Risiko fallender Zinsen wird oft unterschätzt und muss in die Analyse einfließen“, warnt Gresser. Wer etwa vor einigen Jahren einen Kredit zum Festzins von 6 % fixiert hatte und diesen im heutigen Umfeld für 4 % bekommen könnte, muss sogenannte Opportunitätskosten in Höhe der Differenz von zwei Prozentpunkten zahlen.

Um die Risiken in Zahlen deutlich zu machen, analysiert MAGRAL für die Kunden relevante Szenarien für mögliche Zinsveränderungen in bestimmten Zeiträumen und zeigt konkret auf, welche Mehrkosten anfallen könnten. Zur Absicherung der Risiken setzen die Experten dann zwei gegenläufige Zinstauschgeschäfte (Swaps) ein. Dabei sichert sich das betreute Unternehmen einerseits mit einem klassischen Festzinszahler-Swap (Payer Swap) gegen  steigende Zinsen ab. Auf der anderen Seite ermöglicht es ein sogenannter Receiver Swap dem Kunden auch, an fallenden Zinsen zu partizipieren. „Anders als das in der Regel bei Zinsabsicherungsprodukten der Banken der Fall ist, können wir die aus dieser Swap-Konstellation resultierenden Ergebnisse konkret berechnen“, betont Gresser. Hier gehe es nicht um Spekulation. „Derivate sind kein Teufelszeug. Nur wenn man die Instrumente nicht im Griff hat, wird es problematisch“, sagt Gresser.

Gute Betreuung

Sinnvoll ist der Ansatz für Unternehmen mit einem Kreditportfolio von mindestens 20 Mio. Euro. Zuständig für die Umsetzung sind 14 spezialisierte Mitarbeiter, von denen jeder Berater allerdings höchstens zehn bis 15 Mandanten betreut. Gresser betont zudem, dass es bei der Lösung seines Hauses nicht um den Verkauf von Produkten, sondern um eine Dienstleistung geht.

Derzeit betreut die MAGRAL AG, die vom Bundesaufsichtsamt für Finanzdienstleistungen (BaFin) zu gelassen ist, geprüft wird und bestimmte Bilanzrelationen einhalten muss, ein Kreditvolumen von rund 5 Mrd. Euro. Der Dienstleister achtet dabei auf ein hohes Maß an Transparenz. So erhalten die Kunden monatlich ein Zinsreporting sowie die Bewertung der eingegangenen Swap-Verträge, die sich je nach Zinsentwicklung verändern kann. Diese Bewertungen bekommen die Kunden auch gleichzeitig von den Banken, bei denen sie ihre  Zinstauschverträge abgeschlossen haben. „Wir bieten damit Transparenz nach dem ,Sechs-Augen-Prinzip‘: umgesetzt durch den Kunden, die beteiligten Banken und uns selbst“, sagt Gresser. Ebenso transparent ist die Entlohnung. „Wir erhalten 10 % von dem, was wir physisch für den Kunden erwirtschaften und diesem im Zuge der Zinssteuerung an Geld zufließt“, sagt Gresser.

NORBERT HOFMANN

Wirtschaftskurier

MAGRAL-Zinssteuerung in der Nottuln

Zinsgeschäfte bringen Geld

Nottuln. Leuchtende Augen in der Nottulner Kommunalpolitik: Durch Zinssteuerungsgeschäfte hat die Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren rund 544.000 Euro erwirtschaftet. Gut 40.000 Euro davon gehen als Honorar an das bankenunabhängige Beratungsunternehmen MAGRAL AG (München), mit dem die Gemeinde bei diesen komplizierten Finanzgeschäften zusammenarbeitet. Nottuln, derzeit mit rund 24 Millionen Euro verschuldet, hatte sich vor allem deshalb zur Zinssteuerung entschieden, um die Risiken von Zinsänderungen bei den bestehenden Krediten zu minimieren. Angesichts der sinkenden Zinskurve rechnet man aber nicht damit, dass die Erträge weiterhin so üppig ausfallen.

luw

Westfälische Zeitung

MAGRAL Zinssteuerung beim Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen

Bad Tölz. Für rund 58 Millionen Euro an Schulden zahlt der Landkreis Zinsen. Doch Zinssätze schwanken. Um sich abzusichern, nimmt der Kreis seit fünf Jahren die Hilfe des Münchner Finanzdienstleisters MAGRAL AG in Anspruch, der auf Derivate setzt. Landrat Josef Niedermaier erläutert, warum das Handeln mit künftigen Kursen Geld spart.

Wer „Derivate“ hört, denkt nicht unbedingt an eine seriöse Zins-Versicherung für den Landkreis?
Genau darum geht es aber. Wir versichern uns gegen das Risiko von Zinsschwankungen, was letztlich sehr verantwortungsvoll ist.

Und das ist nicht hochspektulativ?
Es gibt extrem strenge Regeln des Freistaats. Der Unterschied zum Zocken ist, dass in unserem Fall tatsächliche Kredite mit echten Zinssätzen als Grundlage dienen. Gäbe es diese Kredite nicht, dann wären wir sofort im hochspektulativen Bereich. Durch dieses Konzept haben wir in fünf Jahren satte 1,5 Millionen Euro weniger Zinsen bezahlt.

Ist das ein exotischer Weg des Landkreises?
Im Gegenteil, das machen sogar viele Gemeinden und Kreise.

Und Sie vertrauen der MAGRAL AG?
Die AG wird ständig überprüft, und auch wir müssen fortlaufend Rechenschaft ablegen.

Interview im Münchner Merkur

MAGRAL Zinssteuerungsseminar

Am 08. und 09. Mai 2012 führte die MAGRAL AG für ihre Mandanten eine zweitägige Seminarreihe zum Thema Zinssteuerung durch. Die Finanzverantwortlichen zahlreicher Kommunen aus ganz Deutschland waren in das Tagungshotel in Puchheim bei München angereist, um intensiv die Facetten eines professionellen Zinsmanagements zu vertiefen.

Die Themen waren vielfältig: Wirkungsweise und Einsatzmöglichkeiten von Zinstauschverträgen, rechtliche Rahmenbedingungen wie z.B. BilMoG, § 254 HGB n.F. oder IDW RS HFA 35, Zahlungsstromänderungs- und Wertänderungsrisiko der Grundgeschäfte, Zinskurve und daraus ableitbare Einsatzmöglichkeiten, Portfoliosteuerung und Szenario-Analyse, retro- und prospektive Effektivitätsmessung.

Die Teilnehmer wurden richtig gefordert, als es in die finanzmathematischen Tiefen der Portfolio-Berechnungen ging und sie selbst mit Stift, Papier und Taschenrechner zu tragfähigen Lösungen gelangen mussten. Heinz Reich, der bei der MAGRAL AG die Zinssteuerung verantwortet und Richard Vollnhals, Diplom-Mathematiker und stellvertretender Leiter Zinssteuerung, waren die Referenten an den beiden Tagen.
Die Teilnehmer bewerteten die Tagung als „hochinformativ und äußerst gelungen“, für 2013 ist eine Fortsetzung der Veranstaltungsreihe geplant.

Die EDER Gruppe setzt mit MAGRAL AG auf bankenunabhängige Zinssteuerung

Unternehmerische Tradition seit 1491, Unternehmensführung komplett in Familienhand, eine halbe Milliarde Euro Umsatz, über 1.700 Mitarbeiter und eine solide Finanzbasis – das sind die Eckpunkte eines starken, zukunftsorientierten Familienunternehmens – die EDER Gruppe.

Obwohl zahlreiche Banken dem Unternehmen Unterstützung im Bereich der Steuerung von Kreditzinsen anboten, lässt sich die EDER Gruppe (Rosenheim), von einem unabhängigen Berater unterstützen. In vergangenen Jahrzehnten kamen unterschiedlichste Finanzprodukte zum Einsatz. „Für uns war es allerdings schon damals wichtig zu wissen, wo wir finanziell heute stehen und welche Entwicklungen morgen zu erwarten sind. Diesen Anspruch konnten unsere damaligen Finanzpartner für uns nicht zufriedenstellend erfüllen.“ so Peter Eder, Geschäftsführer. „Wir entschlossen uns 2008, die komplette Absicherung unserer Kreditzinslast in die Hände eines neutralen Beratungshauses zu legen. Zum damaligen Zeitpunkt war dies jedoch kein leichtes Unterfangen.

Wie sich aber bereits nach kurzer Zeit herausstellte, lohnte sich dieser Weg. Während klassische Absicherungen ins Bodenlose rutschten, der Euribor sank innerhalb kurzer Zeit von über 5 % auf unter 1 %, erwies sich das von den Beratern der MAGRAL entwickelte Konzept als sturmsicher und erwirtschaftete neben der beabsichtigten Zinssicherung auch erhebliche positive Erträge. In der Zusammenarbeit mit der MAGRAL AG wird vor allem auf Verlässlichkeit Wert gelegt. Alles auf einen Blick – und das jeden Monat. So stellen wir uns Transparenz vor.“ sagt Gregor Ries, Geschäftsführung Finanzen. „Die MAGRAL Zinssteuerung schützt uns durch komplexe finanzmathematische Prozesse zuverlässig gegen steigende Zinsen und darüber hinaus erwirtschaften wir eine ordentliche Zinslastsenkung. Alles auf dem Prinzip absoluter Neutralität.“ 

Im Gegensatz zu Banken verkaufen unsere Berater keine sogenannten Finanzprodukte. Vielmehr wird das Kreditportfolio des Kunden finanzmathematisch auf Optimierungsmöglichkeiten überprüft, um aufzuzeigen, welche Zinsänderungsrisiken aus dem Portfolio resultieren und welche Einsparmöglichkeiten sich ergeben. Anschließend wird das Portfolio unter Zuhilfenahme von Zinstauschverträgen optimal ausgerichtet, ein Prozess, der stetige Begleitung erfordert.

Die Provision der MAGRAL AG ist an den Erfolg der empfohlenen Maßnahmen gebunden. „Ist unser Kunde zufrieden, so sind wir es auch! Schon aus diesem Grund ist es für uns immens wichtig, klar und deutlich aufzuzeigen, welche Wirkung die MAGRAL Zinssteuerung hat. Und die Ergebnisse werden unseren Mandanten immer vor Umsetzung einer Maßnahme centgenau schon für die Zukunft berechnet.“ so Martin Gresser, einer der beiden Vorstände der MAGRAL AG.

Peter Eder: „Im Zuge einer immer komplexer werdenden Finanzwelt ist es gut, einen Partner zu haben, der sich genau auf das spezialisiert hat, was wir benötigen: Klare und verlässliche Zinssteuerung mit unseren Interessen im Mittelpunkt.“

IHK Magazin

MAGRAL-Zinssteuerung in der Lokalzeitung-Nottuln

Zinsgeschäfte bringen Geld

Nottuln. Leuchtende Augen in der Nottulner Kommunalpolitik: Durch Zinssteuerungsgeschäfte hat die Gemeinde in den vergangenen zwei Jahren rund 544.000 Euro erwirtschaftet. Gut 40.000 Euro davon gehen als Honorar an das bankenunabhängige Beratungsunternehmen MAGRAL AG (München), mit dem die Gemeinde bei diesen komplizierten Finanzgeschäften zusammenarbeitet. Nottuln, derzeit mit rund 24 Millionen Euro verschuldet, hatte sich vor allem deshalb zur Zinssteuerung entschieden, um die Risiken von Zinsänderungen bei den bestehenden Krediten zu minimieren. Angesichts der sinkenden Zinskurve rechnet man aber nicht damit, dass die Erträge weiterhin so üppig ausfallen.

luw

Westfälische Zeitung

Ottweiler will mit Profis seine Zinslast senken

Ottweiler. Den meisten Informationsbedarf im Stadtrat erweckte am Donnerstag der allerletzte Tagesordnungspunkt. Die Stadt Ottweiler will die Zinslasten für ihre Kredite und Darlehen mit professioneller Hilfe besser in den Griff kriegen. 
Um den städtischen Haushalt einschließlich Betrieb des Abwasserwerks und des Ludwig-Jahn-Bades zu stemmen, hat Ottweiler rund 35 Millionen Euro Kredit-Verbindlichkeiten angehäuft. Dafür muss Kämmerei-Chefin Iris Brück jährlich etwa 1,5 Millionen Euro Zinsen aus der Stadtkasse überweisen.

Um dies zu ändern, schlug Bürgermeister Hans-Heinrich Rödle einen Beratervertrag mit der Firma MAGRAL vor, die im Kreis Neunkirchen auch mit der Gemeinde Schiffweiler zusammenarbeitet. Das Münchner Unternehmen will mit so genannten Zinstauschverträgen nachteilige Zinsentwicklungen für die Stadt ausgleichen. Dies seien seriöse Derivate, betonte MAGRAL im Rat. Die Firma sei ein bankunabhängiges Unternehmen, das keine Bankprodukte, sondern „finanzmathematische Dienstleistungen“ anbiete. Das Honorar seien zehn Prozent der für Ottweiler erwirtschafteten Zinseinsparungen. Man wolle dabei in keiner Weise in die Haushaltsführung der Stadt eingreifen.

Angesichts der nur für ausgemachte Finanzexperten zu durchschauenden Konstruktion und des dem Begriff Derivate anhaftenden Spekulationsgeruchs hatten einige Ratsmitglieder Bauchweh. Selbst Fachleute wie Robert Ehm (SPD) und Jan Rosenfeldt (CDU) äußerten Bedenken. Nach vielen Erläuterungen entschied sich die große Mehrheit des Rates letztlich dazu, die Chance zu ergreifen. Der Vertrag mit MAGRAL – kündbar vierteljährlich zum Quartalsende – wurde bei vier Gegenstimmen und fünf Enthaltungen gebilligt.

Saarbrücker Zeitung

Risikoversicherung

Nach Millionenverlust in Landsberg: Tölzer Landrat beharrt auf Derivate

„Überhaupt nichts zu machen, ist das größte Risiko.“ Für Landrat Josef Niedermaier ist es klar, dass der Landkreis auf Derivatgeschäfte setzt, um seine Zinssteuerung nicht dem freien Markt zu überlassen. Das teilte er im Kreisausschuss mit und nahm damit Bezug auf die Millionenverluste, die der Stadt Landsberg durch spekulative Finanzgeschäfte des dortigen Kämmerers entstanden sind. Seit 2006 ist die MAGRAL AG als Finanzdienstleister im Auftrag des Landkreises mit der Steuerung der Kredite des Landkreises beauftragt. Ziel ist es, den Zinssatz der Kredite so zu steuern, dass der Landkreis langfristig daraus profitieren kann. Immer noch gibt es Altlasten, wo Kredite auf eine Laufzeit von 20 Jahren vereinbart wurden, bei einem Zinssatz von 7,7 Prozent. Und der ist ja alles andere als zeitgemäß. Eben hier setzt das Aufgabengebiet der MAGRAL AG an. In so genannten Derivatgeschäften versuchen die Finanzexperten, Laufzeiten zu optimieren, Kredite neu zu regeln und der Landkreiskasse dadurch Erleichterung zu schaffen. „Ich versichere mich gegen das Risiko“, betonte Landrat Niedermaier, der im Nachklang der jüngsten Kreisausschuss-Sitzung unter „Verschiedenes“ das Thema Derivate aufgriff. Er skizzierte kurz, was die Alternativen zur Zinssteuerung wären. „Dann muss ich die Zinsen so nehmen, wie sie kommen.“ Das Ergebnis spüre man bei noch wirksamen, bereits vor 20 Jahren vereinbarten Krediten, noch heute.

Kreiskämmerer Ralf Zimmermann sprach sich für die Derivategeschäfte aus. „Denn wir betreiben nicht nur Zinssicherung für die Zukunft.“ Es gehe auch um Zinserträge für die Verträge, „die nach jetzigem Zinsniveau damals zu hoch eingesetzt wurden“. Durch die Zusammenarbeit mit der MAGRAL AG habe der Landkreis bereits 1,2 Millionen Euro generieren können. „Das wurde alles aus Zinserträgen erwirtschaftet.“ Selbst wenn der Zinssatz unerwartet steige, „dann greift zumindest die Zinssicherung“. Zimmermann unterstrich, dass sämtliche Maßnahmen dem strengen Derivateerlass des Innenministeriums entsprächen. Einen Überblick über die aktuellen Zinssteuerungen des Landkreises soll ein Vertreter der MAGRAL AG in der Kreisausschuss-Sitzung im März geben. Landrat Josef Niedermaier hofft derweil auf Details aus Landsberg. „Die Angelegenheit läuft mittlerweile über den Kommunalen Prüfungsverband, wir wollen schon wissen, was da in Landsberg lief – wir haben da ein Auge drauf.“

Das Gelbe Blatt

Landkreis setzt auf Derivate – aber anders als in Landsberg

Landkreis setzt auf Derivate – aber anders als in Landsberg

Auf der Suche nach Kommunen, die mit sogenannten Derivaten handeln, muss man nicht bis nach Landsberg gehen: Auch der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ist in diesem Bereich aktiv. 

Bad Tölz-Wolfratshausen. Ein städtischer Kämmerer betreibt riskante Finanzmarktgeschäfte – und setzt dabei 2,5 Millionen Euro an öffentlichen Geldern in den Sand. Diese Meldung kam vor Kurzem aus Landsberg am Lech.
Das nahm Landrat Josef Niedermaier in der jüngsten Kreisausschuss-Sitzung zum Anlass für eine Klarstellung: Zwar betätigt sich der Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen ebenfalls im Handel mit Derivaten. Allerdings hätten diese Geschäfte nichts Spekulatives an sich, betonte Niedermaier.

Zum Hintergrund: 2005  beschloss der Kreistag, einen externen  Dienstleister, die MAGRAL AG, mit einer gezielten Zinssteuerung zu beauftragen. Diese Experten sollen den Landkreis gegen das Risiko steigender oder sinkender Zinsen absichern. Bedenkt man, dass Bad Tölz-Wolfratshausen derzeit rund 60 Millionen Euro Schulden hat, lohnt sich die Mühe. „Überhaupt nichts zu machen und das Zinsrisiko dem Spiel der Märkte zu überlassen, wäre das Teuerste“, sagte Niedermaier.

Zur Absicherung der Darlehen arbeitet MAGRAL unter anderem mit Zinstauschverträgen, in der Fachsprache „Swaps“ genannt. Sie bewirken, dass in bestimmten Fällen variable Zinsbindungen in feste getauscht werden. Dank der Zinssteuerung habe der Landkreis im Lauf der Jahre 1,2 Millionen Euro erwirtschaftet, berichtete Kreiskämmerer Ralf Zimmermann. Bei den eingesetzten Finanzinstrumenten handele es sich in keiner Weise um Wetten auf Zinsentwicklungen, stellte Niedermaier klar. „Alles entspricht dem bayerischen Derivate-Erlass, der sehr genau festlegt, was für Kommunen erlaubt ist und was nicht.“

Tölzer Kurier

Stadtkämmerei senkt aktiv Zinslast

Stadt Bad Wörishofen informiert über Zinssicherung mit der MAGRAL AG 

Bad Wörishofen (wk): Seit 2007 senkt die Stadtkämmerei aktiv die Zinslast für die städtischen Darlehen durch den Einsatz von Zinstauschverträgen (Swaps). Nach damaliger Prüfung verschiedener Angebote und umfangreicher Abwägungsprozesse, an denen auch der damalige Finanzreferent der Stadt, August Filser, beteiligt wurde, hat man das Konzept der MAGRAL AG, eines bundesweit tätigen und bankenunabhängigen Familienunternehmens, im Stadtrat vorgestellt und am 16. Juli 2007 einen entsprechenden Beschluss dazu gefasst, der die Verwaltung und den Bürgermeister ermächtigt, entsprechende Zinstauschverträge zur Zinssicherung abzuschließen. 

„Mitbeschlossen wurde damals auch, dass die eingesetzten Finanzinstrumente stets in Zusammenhang mit den Grundgeschäften (Darlehen) stehen müssen und dem Stadtrat seitens der Stadtkämmerei halbjährlich zu berichten ist“, so Stadtkämmerin Beate Ullrich.

Für die Zinssicherung im Rahmen der Zinssteuerung gibt es bei der Stadt zahlreiche Kontrollmechanismen: So wurde unter anderem vertraglich vereinbart, dass die MAGRAL AG monatliche Berichte mit Ausweis der aktuellen Marktwerte der Zinssicherung übersenden muss und mindestens halbjährliche Strategietermine stattfinden, um auf die aktuelle Marktsituation gegebenenfalls zu reagieren. Zudem existiert seit dem 1. Januar 2011 eine entsprechende Dienstanweisung, in welcher unter anderem der im Rahmen der Zinssicherung zuständige Personenkreis mit seinen einzelnen Aufgaben ausgewiesen ist.

„Diese Dienstanweisung orientiert sich an der Musterdienstanweisung des Deutschen Städtetages“, so Ullrich.

Am 18. Oktober 2010 hatten die Mitglieder des Rechnungsprüfungsausschuss die Zinssteuerung geprüft. Beanstandungen wurden nicht geäußert. Um den damaligen aktuellen Ereignissen Rechnung zu tragen, hat die Stadt den Bayerischen Kommunalen Prüfungsverband (BKPV) mit einer stichtagsbezogenen Prüfung der Zinssteuerung beauftragt.

Derzeit liegt ein vorläufiger Bericht des BKPV vor. „Nach Rücksprache mit dem BKPV durften wir in der Stadtratssitzung am 18. Januar auszugsweise zitieren“, sagte 1. Bürgermeister Holetschek. „Die bei der Stadt zum Prüfungsstichtag bestehenden Swap-Verträge weisen ihrer Art nach keinen spekulativen Charakter auf; die Art der eingesetzten Swaps ist vor dem Hintergrund der derzeitigen kommunalrechtlichen Vorgaben zulässig“, so Holetschek. „Wir wollen unsere Schulden aktiv managen, aber nicht spekulieren“, führte der Bürgermeister weiter aus.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Während bei anderen Kommunen teilweise Fehlbeträge entstanden sind, beläuft sich das Ergebnis der Zinssicherung zum 31. Dezember 2011 in Bad Wörishofen auf einen Überschuss von insgesamt 278.062 Euro. Heinz Reich von der MAGRAL AG bestätigte dieses Ergebnis und zeigte zudem auf, dass die MAGRAL AG bei der Aussteuerung sowohl steigende, als auch fallende oder gleichbleibende Zinsen, also verschiedene Szenarien betrachtet. Würden die Zinsen zum Beispiel innerhalb von fünf Jahren um vier Prozent steigen und dann seitwärts tendieren, käme auf die Stadt ohne eine Zinssteuerung eine Belastung in höhe von 2,8 Millionen Euro im Betrachtungszeitraum zu. Dieses Zinsänderungsrisiko wird mit der MAGRAL-Zinssteuerung vermieden. Alle weiteren Redner des Stadtrates stellten sich geschlossen hinter den Bürgermeister und die Verwaltung.

Stadtrat Martin Kistler brachte es schließlich mit seinen an Stadtrat Dr. Claus Thiessen gerichteten Worten auf den Punkt: „Mit Ihren dauernden negativen Äußerungen beschämen Sie den ganzen Stadtrat“. Einen Antrag von Stadtrat Stefan Ibel, die Zinssteuerung mit der MAGRAL AG nochmals zu bekräftigen und fortzuführen, wurde mit einer Gegenstimme (Stadtrat Dr. Claus Thiessen) stattgegeben.

Stadtkämmerin Beate Ullrich informierte Bürgermeister Holetschek nach der Sitzung, dass sie nun rechtliche Schritte wegen der in der Stadtratssitzung vom 18. Januar von Stadtrat Dr. Thiessen vorgebrachten Äußerungen prüfen werde. 

Wochenkurier