JAHRESABSCHLUSS Im Bäderbereich gab es eine „Teilwertabschreibung“.
Burglengenfeld. „Mit einem Jahresfehlbetrag im Geschäftsjahr 2011 in Höhe von 14.522 Euro konnte das Ergebnis des Vorjahres, welches mit einem Jahresüberschuss in Höhe von 129.832 Euro abgeschlossen wurde, nicht erreicht werden.“ Hauptgrund für dieses Minus im vergangenen Jahr, ist laut Friedrich Gluth, Vorstand der Stadtwerke Burglengenfeld (SWB), eine Abschreibung.
Das Zahlenwerk wurde nach seiner Erläuterung vom Verwaltungsrat bei der Sitzung im neuen Stadthaus gebilligt. Das Gremium stellte den Jahresabschluss fest, stimmte dem Lagebericht des Vorstandes zu, beschloss, den Jahresfehlbetrag auf die neue Rechnung vorzutragen und erteilte dem Vorstand die Entlastung für das Jahr 2011.
In seinem Bericht erläuterte Gluth die Ergebnisverschlechterung näher. Ursache ist eine „Teilwertabschreibung im Bäderbereich in Höhe von 361.875 Euro.“ Der Betrag stammt aus Grundstückverkäufen des ehemaligen Freibadgeländes. Er wurde von den SWB in die Bulmare GmbH eingebracht „und ist in vollem Umfang ergebniswirksam“. Wichtig war Gluth der Hinweis, dass das Geld ausschließlich für das Bulmare, für die Erweiterung des Sauna- und Umkleidebereiches, verwendet wurde, so wie es die Beschlusslage vorsieht. Geld das für das Bad erlöst wird, dürfte nur für das Bad ausgegeben werden.
Die SWB seien auf „einem guten Weg“ und das Team um den Vorstand habe eine „sehr gute“ Arbeit geleistet, stellte Bürgermeister Heinz Karg fest. Er nannte die SWB einen „Teil unseres Erfolgsweges“. „Durch den Abbau des früheren jährlichen Defizites von rund 1,2 Millionen Euro sind für die Stadt neue finanzielle Handlungsspielräume entstanden, die erst die Realisierung so manchen Zukunftsprojektes ermöglicht haben.“
Insgesamt seien seit Gründung des Kommunalunternehmens 16 Millionen Euro eingespart worden. Ein Weg, der trotz „Fundamentalopposition einiger weniger Stadträte“ konsequent weiter beschritten werde, so Karg. Wirtschaftsprüfer Dieter Hahn von Rödl und Partner erläuterte die wichtigsten Kennzahlen für 2011. Voran stellte er das Prüfergebnis. Darin hieß es unter anderem, dass der Lagebericht 2011 der SWB ein zutreffendes Bild vermittle und alle erforderlichen Vorschriften eingehalten wären. Daher wurde ein „uneingeschränkter Bestätigungsvermerk“ erteilt.
Zahlen zum Stichtag 31. Dezember 2011: Aktiva laut Bilanz 28,6 Millionen Euro (Vorjahr 28,8 Millionen Euro). Den Rückgang gegenüber 2010 erklärte der Prüfer damit, dass im vergangenen Jahr die Investitionen etwas unter den Abschreibungen lagen. Umlaufvermögen 1,5 Millionen Euro (Vj.: 1,6 Millionen Euro). Passiva laut Bilanz: Eigenkapital 3,11 Millionen Euro (Vj.: 3,12 Millionen Euro). Der leichte Rückgang des Eigenkapitals ist laut Hahn dem Jahresfehlbetrag geschuldet. Verbindlichkeiten 14,4 Millionen Euro (Vj.: 14,6 Millionen Euro). Gesamtbilanzsumme 30,2 Millionen Euro (Vj.: 30,4 Millionen Euro). Nach der Bilanz erläuterte Hahn ausgewählte, wichtige betriebliche Kennzahlen.
Die Eigenkapitalquote hat sich leicht erhöht, von 47,4 Prozent 2010 auf 47,9 Prozent in 2011. Grund dafür sind höhere empfangene Zuschüsse. Der Anlagendeckungsgrad beträgt 65,7 Prozent (Vj.: 68,2 Prozent). Der Wert sei gesunken, weil langfristige Bankdarlehen getilgt und durch kurzfristige Darlehen ersetzt wurden. Für diese Zahl gab es großes Lob von Hahn. Die SWB betrieben „insgesamt ein überzeugendes Finanzmanagement“. Ursache dafür sei die „kompetente Beratung durch die Firma Magral“. Zusammenfassend stellte der Prüfer fest: „Das ist eine insgesamt positive Entwicklung für ein öffentliches Unternehmen, eine insgesamt gesunde Entwicklung. Vor allem deshalb, weil es einen hohen Anteil hoheitlicher Aufgaben gibt, bei denen kein Gewinn erzielt werden darf.“ Bei den Spartenergebnissen gab es bis auf den Bäderbereich (Teilwertabschreibung) keine großen Veränderungen. Daneben waren noch die Bereiche Friedhof, Bestattungsunternehmen und Parkhaus im Minus, während alle anderen Sparten ausgeglichene oder positive Ergebnisse vorwiesen.
Mittelbayerische Zeitung